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Schwächen Du hattest keine Ich hatte eine: Ich liebte
Bertolt Brecht
per aspera ad astra
Über rauhe Pfade zu den Sternen
Tu das, was alle tun, doch lass dich nicht
dabei erwischen!
Ich bin eine Idee, in Fleisch gehüllt, die aus dem Bauch des Himmels entsprang. Wie ein Falke flieg' ich über das Bekannte hinaus in das Reich des Unbekannten ...
das leben
wäre vielleicht einfacher wenn ich dich gar nicht getroffen hätte
weniger Trauer jedes mal wenn wir uns trennen müssen
weniger angst vor der nächsten und übernächsten Trennung
und auch nicht soviel von dieser machtlosen Sehnsucht wenn du nicht da bist
die nur das unmögliche will und das sofort im nächsten Augenblick
und die dann weil sie nicht sein kann betroffen ist und schwer atmet
das leben wäre vielleicht einfacher wenn ich dich nicht getroffen hätte
es wäre nur nicht mein leben
Trennung
Der erste Tag war leicht der zweite Tag war schwerer Der dritte Tag war schwerer als der zweite
Von Tag zu Tag schwerer: Der siebente Tag war so schwer daß es schien er sei nicht zu ertragen
Nach diesem siebenten Tag sehne ich mich schon zurück
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Nachtgedicht
Dich bedecken nicht mit Küssen nur einfach mit deiner Decke (die dir von der Schulter geglitten ist) dass du im Schlaf nicht frierst.
Später wenn du erwacht bist das Fenster zumachen und dich umarmen und dich bedecken mit Küssen und dich entdecken.
Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken dich denken wo du bist weil du dort wirklich bist
Dich nicht aelter denken und dich nicht juenger denken nicht groesser nicht kleiner nicht hitziger und nicht kaelter
Dich denken und mich nach dir sehnen dich sehen wollen und dich liebhaben so wie du wirklich bist
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegensenden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse in: "Das Glasperlenspiel"
glück
in milionen von momenten ungreifbaren einheiten treffe ich dich mein glück versprochen vom blauen ins gräuliche übergehenden himmel
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jetzt
wie sehr ich diese momente liebe tanzende momente vor dem mittag ich ahne weisse blätter warten und ich traure ausnahmsweise nicht um den gestorbenen baum ungeduldige bleistifte ich komme bald fasse ich mich wieder ich fasse mich in worte
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Versuchungen sollte man nachgeben. Man weiß nie, ob sie wiederkommen.
(O.Wilde)
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traumvorstellung
seine rapunzelhaare kurz augen blau grau braun grün hände zupackend zart lachen schelmisch ernst und ist er da dann öffne ich mich wie eine auster
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realität
siehst du, mein kopf in den wolken, weissen, auf blauem hintergrund ich sollte von hier angeblich unendlich weit sehen können die realität aber dreht unermüdlich ihre runden in ungeputzter badewanne
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allen frauen
in der sicherheit deines begehrens wiege ich mich meistens viel zu lang für immer so meine hände fürsorglich gut morgen aber nur noch alt? ich verschenke alle zweifel gerne weiter
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für dich
gib mir meinen traum zurück bitte ich brauche ihn sehr glaub mir dir nutzt er nichts mein lieber du raubst doch nicht dich selber
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traum
in meinem traum bin ich gross und klein fisch und vogel ich sehe paläste schwarze löcher planeten berühre ich ganz zart habe keine angst vor der schule nun warum zum teufel sitze ich noch hier jetzt tanze ich in plötzlicher vertrautheit mit dir bis zum morgengrauen geweckt von dringenster frage
wir war sein name wie war sein name
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du liebst mich nicht
unerwiderte liebe schwarzes loch nicht erforscht geballte materie im spiegel der lebenskontraste
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baby
was sage ich du gehst geh ich werde laufen lernen heute noch auf allen vieren es ist so bestimmt
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für besten freund
mit vielen flatternden farben wecke ich dich auf mein liebling ich träumte von deinen händen du ich möchte diesen traum bis immer verlängern ich darf
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versuch
ich probiere gedachtes in wortstoffen zu verhüllen gefühltem einen satzanzug zu verpassen massgeschneidert soll er sein genau angepasst ich die angelernte in plötzlichem übermut nähe gerade drauflos
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ohnmacht
was soll ich sagen alles hat schon irgendwer irgendwo irgendwann gesagt ich sage es trotz-dem was soll ich sagen
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der spiegel, der spricht
wer bist du schöne frau gespannt vor mir sitzend angstvoll neben der sanduhr zitternd den lauf der dinge beobachtend offen für die überraschung der ersten falte lachfalte hoffentlich
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für C?
die frage klopft nicht am abend an meine tür schwimmt nicht im nächtlichen glas brennt nicht mit der morgendlichen zigarette ab nein sie überfällt mich mitten im wachen atemzug warum warum hasse ich die schwerkraft?
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element wasser
die stille gelblichgrün sommermüde der stein ausgehöhlt rauh und zart verblüffender inhalt plätschernde einladung erstaunlicher zustand unfassbares etwas fühlbar kalt zwischen fragenden fingern
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machtlos
manchmal bin ich so stumm so tränenstimmelos ich will reden will worte ausspucken aber niemand wartet auf sie
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so genannte liebe
über den häusern von montagues und capulets der himmel wie unser blauer als blau R & J zeitlich verschoben verschlungen in aussichtsloser zuneigung auf absturz wartend
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zauberer
selbstsicher fast brüsk totale bühnenpräsenz lächelnde lippen vom publikum fixiert weisse hände mal hier mal da taubenhände nach zylinder greifend bunte magie gelernt und geübt den lohn ja nicht aus den augen lassend reihen offener sprachloser münder beherrscht und wieder vergessen meinen auch
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Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen und wie Fische zu schwimmen, aber verlernt, wie Menschen zu leben.
(Martin Luther King)
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Lerne loszulassen, das ist die große Lektion des Lebens.
Wir werden von einer Leidenschaft nur geheilt, wenn wir sie bis zum Letzten auskosten.
(Marcel Proust)
Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt.
(Blaise Pascal)
Manchmal braucht man viele Menschen, um einen einzigen zu vergessen.
Zum Beispiel
Manches kann lächerlich sein zum Beispiel mein Telefon zu küssen wenn ich deine Stimme in ihm gehört habe Noch lächerlicher und trauriger wäre es mein Telefon nicht zu küssen wenn ich nicht dich küssen kann
Hast du eine Herzenswunde, so berühre sie so wenig wie ein krankes Auge. Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld.
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Kein Sehnen bleibt unerfüllt!
Khalil Gibran: Leben und Krieg

Sehnsucht ist ein Tisch, der nie leer wird!
die meisten von uns bewegen sich unsicher zwischen stummer auflehnung und lautstarker unterwürfigkeit Khalil Gibran, Torheiten - Über das Leben
Wenn einem wirklich etwas am Herzen liegt, muß man es frei lassen. Wenn es dann freiwillig zurück kommt, weiß man, daß es einem für immer gehört. Wenn es nicht zurück kommt, hat es einem sowieso nie gehört!
Deine ferne Stimme
Und ich werde sie bald aus der Nähe entfernter hören
weil sie dann von Deinem Mund bis zu meinen Ohren
Den langen Weg nehmen muß hindurch zwischen meinen Brüsten
über den Nabel hin und den kleinen Hügel
Meinen ganzen Körper entlang an dem ich hinabsehe
Bis hinunter zu Deinem Kopf dessen Gesicht vergraben ist
zwischen meinen gehobenen Schenkel in meinem Schoß
gekuesst sein
wenn du mich kuesst ist es nicht nur mein mund nicht nur mein nabel nicht nur mein schoß den du kuesst du kuesst auch meine fragen und meine wuensche du kuesst mein nachdenken meine zweifel und meinen mut meine liebe zu dir und meine freiheit von dir meinen fuß der hergekommen ist und der wieder fortgeht du kuesst mich wie ich bin und wie ich sein werde morgen und spaeter und wenn deine zeit vorbei ist
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Dich denken
und an Dich denken und ganz dich denken und an das Dich-Trinken denken und an das Dich-Lieben denken und an das Hoffen denken und hoffen und hoffen und immer mehr hoffen auf das Dich-immer-Wiedersehen
Dich nicht sehen und in Gedanken dich nicht nur denken sonder Dich auch schon trinken und Dich schon lieben
Und danne erst die Augen aufmachen und in Gedanken dann erst Dich sehen und dann Dich denken und dann wieder Dich lieben und wieder Dich trinken und dann Dich immer schöner und schöner sehen und dann Dich denken sehen und denken daß ich Dich sehe
Und sehen daß ich dich denken kann und Dich spüren auch wenn ich Dich noch lange nicht sehen kann |
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Ein paar schwierige Stunden sind wenig im Vergleich zu einem vergeudeten Leben.
(Janine Boissard)
Beziehungsweise
Blumen sind die Augen, mit denen uns die Natur anschaut.
Ist es denn nicht möglich, sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden ;
Von einander entfernt zu sein, ohne sich zu verlieren...?
Beziehungsweise sich maßlos zu lieben, ohne sich lieblos zu maßregeln ;
Einander gewähren zu lassen, ohne die Gewähr zu verlieren...?
Beziehungsweise einander sicher zu sein, ohne sich abhängig zu machen ;
Einander Freiheit zu gewähren, ohne sich unsicher zu werden...?
Beziehungsweise
in einer Welt
Wir leben in einer Welt und doch jeder in seiner eigenen
Sage nicht meine Welt sei die falsche es ist nur meine Welt
Ob wir uns finden, wird davon abhängen in welchem Maße wir unsere Welten einander zugänglich machen können
Wenn Dir's im Kopf und Herzen schwirrt,
was willst du Bess'res haben!
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben. (Goethe)
Nur mit dem Herzen sieht man gut.
Das Wesentliche ist für die Augen
unsichtbar. (Antoine De Saint-Exupéry)
Verdrieße Dich nicht darüber,
dass der Rosenstrauss Dornen trägt,
sondern freue Dich,
dass der Dornenstrauss Rosen trägt
Sein Unglück ausatmen können
tief ausatmen so dass man wieder einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück sagen können in Worten in wirklichen Worten die zusammenhängen und Sinn haben und die man selbst noch verstehen kann und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht oder verstehen könnte
Und weinen können
das wäre schon fast wieder Glück
Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.
Nimm dir Zeit!
Nimm dir Zeit, um zu arbeiten, es ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit, um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit, um zu spielen, es ist das Geheimnis der Jugend.
Nimm dir Zeit, um zu lesen, es ist die Grundlage des Wissens.
Nimm dir Zeit zum träumen, es ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit, um zu lieben, es ist die wahre Lebensfreude.
Nimm dir Zeit, um froh zu sein, es ist die Musik der Seele (aus Irland)
Die Bedeutung eines
Menschen liegt nicht in dem, was er erreicht,
sondern in dem, was
er sich zu erreichen sehnt.
(KH. G.)
ÜBERLEGUNGEN
Wer so lachen kann wie du, sollte eine Sprache erfinden, die alle Welt versteht.
Wer so weinen kann wie du, sollte allabendlich im Fernsehen die Nachrichten verlesen.
Wer so schweigen kann wie du, sollte den Mund nur noch zum Küssen öffnen.
Wer so leiden kann wie du, sollte Mutter Erde um Verzeihung bitten für die Zerstörungswut der Menschenkinder.
Wer so lieben kann wie du, sollte immer dort sein, wo die Angst am größten ist.
SOMMERGEDANKEN
Ich nehme mein Leben in die Hand. Leicht ist es und gut zu fühlen.
Zeit gilt nicht, wenn alles lauscht und nur der Atem geht wie sanfter Wind durchs Gras.
Ich schaue hoch.
Wer ich bin, ist nicht zu sagen; ich mache mir keinen Vers auf mich; kein Wort ist so grün wie die Blätter der Bäume.
Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und hoffe, daß er fliegen lernt.
BRANDSTIFTUNG
Auf dich war ich nicht vorbereitet. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hast du mein Herz getroffen und in Brand gesteckt -
ein Feuer, in das du deine Hände legen kannst.
ANS LICHT
Sag deiner Seele, sie soll ihr schönstes Kleid tragen heute abend. Sag ihr, es ist soweit: die Sterne haben ihren Segen gegeben. Was nun geschieht, führt näher ans Licht.
DAS BIST DU
Wie klares Wasser. Wie blauer Himmel. Wie feiner weißer Sand bist du.
Wie Muscheln am Strand. Ein Schmetterling im Wind. Wie ein Schweigen, das alles umarmt - so bist du. Ein Freudenfeuer in der Nacht der Welt, ein Lächeln im Gesicht des Mondes. Die wahre schöne Stille abseits vom Lärm der Schauspieler - das bist du.
DAS LEICHTERE
Es ist leichter zu denken als zu fühlen - leichter, Fehler zu machen, als das Richtige zu tun.
Es ist leichter zu kritisieren als zu verstehen - leichter, Angst zu haben, als Mut.
Es ist leichter zu schlafen als zu leben - leichter zu feilschen, als einfach zu geben.
Es ist leichter zu bleiben, was man geworden ist, als zu werden, was man im Grunde ist.
NICHT GENUG
Intelligenz ist nicht genug, wenn Weisheit fehlt.
Optimismus ist nicht genug, wenn Kraft fehlt.
Leben ist nicht genug, wenn Zauber fehlt.
Freundschaft ist nicht genug, wenn Vertrauen fehlt.
Liebe ist nicht genug, wenn Mut fehlt.
Ich bin nicht genug, wenn du fehlst.

EINE NEUE WELT
Deine Liebe hat mir eine neue Welt eröffnet. Mein Schritt ist leicht geworden. Meine Seele schwebt über dem Wald, den sie vor lauter Bäumen nicht sah.
Du hast mein Herz verjüngt, es lacht wieder wie ein Kind. Es hatte vergessen, was Glück bedeutet.
FEUERVÖGEL
Als Feuervögel flogen wir in das Land ohne Worte und ohne Erinnerung, wo jeder Augenblick aus sich selbst entsteht und nichts aufeinander aufbaut, weil es keine Zeit gibt - nur den Zauber, der Träumen Wirklichkeit schenkt, nur die berauschende Musik ineinander versunkenen Lebens.
Als Feuervögel flogen wir dem Himmel in die Arme und kannten keine Grenzen.
Das war vor Tagen; seitdem hat die Erde uns wieder.
Aber wer einmal so zusammenflog, der will nichts andres mehr.

UND KEINE WORTE
Ich habe aus deiner Hand geatmet
habe all deine Farben gesehen und mehr
deine tausend Gesichter
habe so viel gefunden
und keine Worte es zu verraten

Zuneigung
Wenn man mit anderen lebt und durch ein Gefühl von Zuneigung mit ihnen verbunden ist, dann ist man sich dessen bewusst, dass man eine Daseinsberechtigung hat, dass man nicht ganz und gar wertlos und überflüssig sein kann, sondern vielleicht für das eine oder andere taugt, weil man einander nötig hat und als Reisegefährtin diselbe Reise macht. Also, das Gefühl eines geziemenden Eigenwertes ist sehr abhängig von den Beziehungen zu anderen. (Vincent van Gogh)
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